Zustandsbewertung der Betonelemente an der «Al Seeërei» in Diekirch Luxemburg
Der Betonturm der Al Seeërei in Diekirch, Luxembourg ist das letzte, wenig verändert erhaltene Monument einer großen Industrieanlage.
Ursprünglich wurden auf dem Gelände Ziegel hergestellt und anschließend Gerbstoffe gewonnen. Ab 1920 werden die Gebäude von der neu gegründeten “ Industrie de bois de Diekirch“ übernommen. Möglicherweise stammt der zu erhaltene Turm aus dieser Zeit. Auf dem historischen Foto ist eine Förderanlage sichtbar, die Späne in das im Turm integrierte Silo transportiert haben könnte.
Erreicht man die Stadt über die B7 oder mit dem Zug aus südwestlicher Richtung passiert man den weithin sichtbaren Turm des Sägewerks. Die Grundstruktur des Turms ist ein Betonskelett. Die Ausfachung der Wände wurde mit für die Region typischen Ziegeln realisiert. Die Steine enthalten einen hohen Anteil von Schlacke aus der damals noch aktiven Stahlindustrie.
- Betonturm
- der Al Seeerei in
- Diekirch (Lu)
Aufgabenstellung
Der unter Denkmalschutz stehende Betonturm der «Al Seeërei» in Diekirch Luxemburg ist gekennzeichnet durch die gut erhaltende bauzeitliche Oberfläche und seine exponierte Bautechnik. Die Tragelemente des Betonturms wurden in Ortbeton gegossen und zeigen einen Sichtbeton der vermutlich in der ersten hälfte des 20 Jahrhunderts hergestellt wurde. Dessen historische Oberflächen sowie die vorhandene Konstruktionstechnik sollen für den Betrachter erhalten bleiben und dahingehend konserviert werden. Um das Ausmaß der Schädigung für die kommende Planung erfassen zu können, wurden verschiedene Untersuchungsmethoden durchgeführt. Damit war es möglich eine Zustandsbewertung und eine Grundlage für das Restaurierungskonzept zu erstellen.
Übersicht der ausgeführten Untersuchungen
Schadenskartierung der Musterfläche
– Scan der Bewehrungseisen im Beton, Lage und Betonüberdeckung
– Messung der Karbonatisierungstiefen
– Erfassung von sichtbaren Schäden an der Betonoberfläche
- Die Lage der Armierung wird mit einem scanner erfasst.
- An repräsentativen Stellen rund um das Gebäude werden Bohrkerne entnommen.
- Über die Rotfärbung der Oberfläche kann die Karbonatisierungstiefe abgeschätzt werden.
Oberflächenzugfestigkeit im Abreißversuch
Ermittlung der minimal geforderten Oberflächenzugfestigkeit zur Anwendung von zugelassenen Instandsetzungssystemen.
- Prüfung der Abrissfestigkeit an den Beton- und Putzoberflächen.
- Die Festigkeit der Oberfläche wird in Nm von dem Gerät ausgegeben.
Laboranalysen zur Betonzusammensetzung
– Zementtyp
– Zusatzstoffe und Zusatzmittel
– Wasser/Zement-Wert
– Mixdesign/ Korngrößenverteilung
– Homogenität der Matrix
– Bindung Matrix-Gesteinskörnung
– Qualität vom Sand bzw. der Gesteinskörnung
– Porengröße
– Luftporengehalt
– Bindemittelqualität
– Schäden, Mikrorisse
– Ermittlung des Wasseraufnahmekoeffizienten
Betonprüfhammer zur zerstörungsfreien Prüfung der Oberflächendruckfestigkeit
Der Rückprall wird vom Gerät gemessen und gibt Auskunft über die Härte und Festigkeit des Betons.
Restaurierung der Musterfläche
Erstellung einer 5m2 Musterfläche am Spänenbunker der Al Seeërei in Diekirch Luxemburg.
- Die korrodierte Armierung wird freigelegt.
- Die statisch wiochtigen Eisen werden metallisch blank gestrahlt und beschichtet.
- Das Zwischenergebnis.
- Die tiefen Spalten werden mir Sanierbeton gefüllt.
- Die Fläche wird an den Bestand angearbeitet.
- Die Oberfläche wird in Körnung und Farbe dem Bestand nachempfunden und ergänzt.
- Die Zutaten.
- Abplatzende Schollen werden mit einem Spezialklebstoff hinterspritzt und gefestigt.
- Anböschen der offnenen Kanten und Risse.
- Anböschen der offnenen Kanten und Risse.
- Bei der Arbeit.
- Das verhüllte Kunstwerk.